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Erfahrungsaustausch im Rahmen des Modellprojekts „Integration ausländischer Mitbürger“ (IaM)

Die eigene Anstrengung lohnt sich

Artikel in der FLZ vom 05. September 2005

Rat: Menschen anderer Nationalitäten sollen sich aktiv einbringen und deutscher Kultur öffnen

ANSBACH (oh) – „Ich denke, dass meine Integration gelungen ist“, blickt Yuriy Borovyk zurück. Der Ingenieur für Geodäsie kommt aus der Ukraine und arbeitet an der Universität Erlangen-Nürnberg. Bei dem Erfahrungsaustausch „Echte Integration – wie ist das möglich?“ im Rahmen des Modellprojekts „Integration ausländischer Mitbürger“ (IaM) berichtete er von den fünf Jahren, die er nunmehr in Deutschland lebt. Rund 120 Interessierte, die sich ebenfalls integrieren wollen, hörten ihm zu.

Edith Schumann leitet das Modellprojekt des Staatsministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen. Träger der Kurse ist das Institut „Berufliche Weiterbildung Sozialagentur“ (BWS) in Ansbach. Sinn des Erfahrungsaustausches sei, dass frühere Kursteilnehmer anderen Ausländern zeigen, dass es sich lohnt, wenn sie sich hier anstrengen.
Neben dem 59-jährigen Yuriy Borovyk absolvierte Ivan Vysochin (Ansbach) aus Russland den Kurs. Durch ein Praktikum im Rahmen des IaM-Kurses bekam der 23-Jährige eine Stelle als Staplerfahrer und Lagerarbeiter. Der 50-Jährige Rodolfo Vita aus Rothenburg, der aus Italien stammt, gehört zur derzeitigen Gruppe und riet seinen Kollegen: „Habt so viel Kontakt wie möglich.“ Um sich integrieren zu können, müsse man bereit sein, auf andere zuzugehen. Der gebürtige Iraker Ali Saadi (19) aus Wieseth bemerkte, er habe mit Hilfe des IaM-Projekts eine Ausbildungsstelle als Kfz-Mechaniker bekommen.
„ Die Teilnehmer können Integration nur erleben, wenn sie ihre Erfahrungen nach außen tragen“, so IaM-Mitarbeiterin Katharina Stützer. In einem Arbeitskreis arbeitet das Modellprojekt mit Vereinen, Initiativen, Vertretern der Wirtschaft und Behörden wie den Arbeitsgemeinschaften (ARGE) zur Umsetzung der Arbeitsmarktreform Hartz IV in der Stadt und im Landkreis Ansbach zusammen.
„Echte Integration gibt es dann, wenn sich die Leute aktiv einbringen“, so Edith Schumann. Dies sei vor allem im Beruf und in Vereinen möglich. Die Menschen müssen sich der deutschen Kultur öffnen, die Sprache beherrschen und respektvoll mit Vertretern anderer Nationen und Kulturen umgehen. Ausländer leben sich hier akzeptiert fühlen.
Die Europäische Union (EU) unterstützt das IaM-Projekt über den Europäischen Sozialfonds. Seit November 2000 gibt es die Kurse in Ansbach. Jeweils die Hälfte der rund 30 Teilnehmer kommt aus der Stadt und aus dem Landkreis, wie stellvertretender Projektleiter Torsten Schumann erklärt. Die Menschen lernen im Unterricht ein Jahr lang Deutsch und werden auf den Beruf vorbereitet. Außerdem absolvieren sie in dieser Zeit zwei Praktika.

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